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Pogum Kreiern - Wattflitzer
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Wer zum ersten Mal einen Kreier besteigt, kommt ganz schön ins Rutschen. Die wendigen Wattflitzer haben fast schon Kult-Charakter an der Küste. Ursprünglich dienten die Schlickrutscher als Arbeitsfahrzeuge für die Dollartfischer. Sie fuhren auf ihnen ins Watt hinaus und stellten dort ihre Fangreusen auf, um das „Küstengold“ zu ernten: Aal, Krabben, Butt und anderen Fisch.
Später bekam der Kreier als Sportgerät einen neuen Schub. Das Watt wurde zur Wettkampfbahn, wenn der Verkehrsverein Ems-Dollart alljährlich zum Kreierrennen einlud. Das Schlick-Spektakel lockte in früheren Jahren Tausende von Schaulustigen an den Dollart.
Vom Dienstfahrzeug zum Rennrutscher: Der Kreier hat eine wahrhaft bewegte Entwicklung hinter sich.
Der hölzerne Schlickrutscher kann auf eine lange Tradition im Rheiderland zurückblicken. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die seltsam anmutenden Gefährte in Chroniken beschrieben. Sehr wahrscheinlich hat es sie schon lange vorher gegeben. Sie waren nicht nur flott und praktisch, sondern erlaubten dem Fahrer auch eine große Reichweite in unwegbarem Gelände. Die Dollartfischer fuhren elegant mit ihren Kreiern über den Schlick ins Wattenmeer hinaus, um zu ihren Reusen zu gelangen.
Sie fingen früher Krabben, Aal, Butt und Heringe – und draußen im Dollart lockte dabei oft größere „Ernte“ als in Küstennähe. In Körben wurde der Fisch auf den Kreier gepackt und wieder an Land gebracht. Oft war es ein Wettlauf mit der Zeit. Denn die Tide ist die „Stechuhr“ der Dollartfischer, nur sechs Stunden blieben für die Ausfahrt.
Wer den Kreier beherrscht, der fliegt förmlich über das Watt. Dabei ist weniger Kraft als Technik gefragt:
Mit dem richtigen Schwung und Tritt gleitet der Schlickrutscher nahezu geräuschlos durchs Watt.
Heute ist diese Art des Fischens so gut wie ausgestorben. Doch der Kreier hat die Zeiten überdauert – als Wettkampfgefährt bei feucht-fröhlichen Schlick-Spektakeln. Auch der Verkehrsverein Ems-Dollart lud früher regelmäßig im Sommer zum Kreierrennen ein und lockte dabei bis zu 1000 Menschen an.
Egal, wer siegte oder verlor: Der Schlick machte alle gleich. Zumindest äußerlich.
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