Coldeborg - Alles im Fluss, alles im Lot

Dieses Netz erfüllt, vereinfacht gesagt, einen Hauptzweck: Das überschüssige Regenwasser zu sammeln und über die Siele in die Ems abzuführen – damit das Rheiderland nicht „absäuft“. Denn: ist alles im Fluss, ist alles im Lot! Davon profitieren alle: Die Natur, weil nur so gewisse Pflanzen gedeihen können; die Landwirtschaft, die ihre Felder beackern und beweiden kann; und auch der Hausbesitzer, der sich keine Sorgen um nasse Füße machen muss.
Eine wesentliche Schlüsselfunktion bei der Erfüllung dieser Aufgabe haben Schöpf- und Sielwerke, so wie hier in Coldeborg. Das Siel wurde Anfang des 17. Jahrhunderts als Holzbauwerk errichtet. Die Anlage besteht in ihrer heutigen Form seit 1975 und ist erst 2019 umfangreich erneuert worden. Zwei tonnenschwere Hubtore regeln den Wasserdurchlass und verhindern umgekehrt, dass Emswasser ins Landesinnere dringt. Das Schöpfwerk kann bis zu zehn Kubikmeter Wasser pro Sekunde fördern. Es ist für die Entwässerung eines rund 40 Quadratkilometer großen Bereiches zuständig.

Die Sielacht Rheiderland betreut insgesamt 13 Schöpfwerke sowie ein Gewässernetz mit einer Gesamtlänge von rund 400 Kilometern. Das Verbandsgebiet umfasst dabei 29.000 Hektar. Der größte Teil des Rheiderlandes liegt unter dem Meeresspiegel. Mit etwa 2,50 Meter unter Normallnull befindet sich der tiefste Punkt dabei am Wynhamster Kolk (Ditzumerhammrich).
Diese Zahlen machen deutlich: Ohne die Arbeit der Siel- und auch der Deichacht wäre das Rheiderland dem nassen Element schutzlos ausgeliefert.