Hatzum/Nendorp/Oldendorp Land satt

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Die Gemeinde hat einen ungewöhnlich hohen Grünlandanteil von etwa 90 Prozent. Es ist die Lebens- und Arbeitsgrundlage der hiesigen Landwirtschaft, die zum größten Teil auf Milchviehhaltung setzt. Etwa 50 Betriebe gibt es in der Gemeinde. Es sind vorwiegend Familienunternehmen, die zum Teil seit vielen Generationen die Ländereien und ihre Tiere pflegen und hegen. Nicht nur die Kühe finden das Land „zum Anbeißen“ schön: Das Niederrheiderland ist auch ein beliebtes Rast- und Brutgebiet von Gänsen und anderen gefiederten Besuchern. Bis zu 100.000 Wildgänse machen das Rheiderland regelmäßig zum größten Rastplatz im ganzen Land. Früher waren die meisten von ihnen nur auf der Durchreise und legten einen überschaubaren Zwischenstopp ein. Doch jetzt kommen die Gänse früher im Jahr und bleiben länger. Dominierte lange die Blässgans im Rheiderland, so ist ihr Anteil von dem der Nonnengänse mittlerweile „überflügelt“
worden. Diese Gänseart frisst das Grasradikal runter. Solche Fraßschäden stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen und Probleme. Viele Landwirte beteiligen sich daher am Vertragsnaturschutz und anderen Programmen und erhalten Ausgleichszahlungen. So wird der Landwirt zum Gastwirt und schützt und fördert zugleich die Artenvielfalt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Küken- und Gelegeschutz gefährdeter Wiesenbrüter. Dazu gehören Arten wie der Kiebitz, die Uferschnepfe, Bekassinen, Feldlerchen und Braunkehlchen. Der Einsatz der Landwirte für diese Vögel zeigt bereits Wirkung: Zehn Prozent aller deutschen Wiesenbrüter befinden sich in Rheiderland. Oder anders gesagt: Jeder vierte Kiebitz ist Ostfriese.